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Executive Summary schreiben – Den Kern Ihres Businessplans auf den Punkt bringen

Am Ende eines Businessplans steht die Aufgabe, alles auf den Punkt zu bringen: Ihre Idee, Ihre Strategie, Ihre Motivation. Die Executive Summary ist kein Anhang – sie ist das Destillat Ihres gesamten Plans. Hier entscheiden wenige Absätze darüber, ob jemand weiterlesen möchte – oder nicht.

Eine gute Executive Summary fasst Ihr Vorhaben so zusammen, dass Leserinnen und Leser in kurzer Zeit verstehen:

  • Was Sie tun,
  • warum das funktioniert,
  • und weshalb gerade Sie die richtige Person dafür sind.

Warum Sie Ihre Executive Summary zuletzt schreiben sollten

Viele Gründerinnen und Gründer beginnen mit der Zusammenfassung – und verlieren sich im Ungefähren. Erst wenn alle Kapitel – Geschäftsidee, Geschäftsmodell, Marktstrategie, Finanzplanung und Perspektiven – stehen, lässt sich sagen, was Ihr Vorhaben im Kern ausmacht.

Die Executive Summary ist daher Ihr Moment der Klarheit.

Sie zwingt Sie, das Wesentliche herauszuarbeiten:

  • Welche Aussage bleibt hängen?
  • Welche Stärke zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Plan?

Der Aufbau – so bringen Sie Struktur in Ihre Zusammenfassung

  • 1

    Geschäftsidee und Ziel

    Beschreiben Sie Ihr Vorhaben in einem Satz: verständlich, konkret, ohne Fachsprache, z.B.: „Ich biete individuelles Grafikdesign für nachhaltige Marken an, das ökologische Werte sichtbar macht.

  • 2

    Kundennutzen und Zielgruppe

    Wer profitiert von Ihrem Angebot? Und was löst es für Ihre Kundinnen und Kunden?

  • 3

    Geschäftsmodell und Markt

    Wie verdienen Sie Geld? Welche Marktlücke bedienen Sie? Fassen Sie Ihr Modell so zusammen, dass Außenstehende es in 30 Sekunden erfassen können.

  • 4

    Wettbewerb und Alleinstellungsmerkmal

    Was unterscheidet Sie? Hier genügt ein Satz mit Gewicht – kein Werbeslogan, sondern eine Haltung.

  • 5

    Finanzielle Eckdaten

    Knappe, runde Werte reichen: Umsatz, Kosten, Rentabilität, Kapitalbedarf. Zeigen Sie Plausibilität, nicht Rechenkunst.

  • 6

    Gründerpersönlichkeit und Motivation

    Wer steht hinter dem Vorhaben? Welche Erfahrungen und Kompetenzen bringen Sie mit?

  • 7

    Perspektive und Vision

    Skizzieren Sie, wo Sie in drei Jahren stehen wollen – realistisch und positiv.

Der Ton macht den Unterschied

Die Executive Summary ist kein Marketingtext. Sie ist eine klare, sachliche Einladung, Ihr Konzept zu verstehen. Vermeiden Sie Übertreibungen und Schlagworte. Kürze wirkt souverän: Stärke zeigt sich durch Präzision, nicht durch Ausschmückung.

Tipp: Schreiben Sie in der „Ich-Form“ oder „Wir-Form“, wenn Sie authentisch wirken wollen, in der „Sie-Form“, wenn Sie formeller auftreten möchten. Wichtig ist Konsistenz im gesamten Businessplan.

Häufige Fehler vermeiden

  • Zu viele Details: Die Executive Summary ist kein zweiter Businessplan.
  • Zu viele Adjektive: „innovativ, einzigartig, visionär“ ersetzt keine Substanz.
  • Fehlende Struktur: Halten Sie sich an einen logischen Aufbau – vom Was zum Warum.
  • Kein Bezug zur Person: Zahlen überzeugen, aber Menschen schaffen Vertrauen.

Checkliste: Ihre Executive Summary auf einen Blick

  • Geschäftsidee in einem Satz beschrieben

  • Kundennutzen und Zielgruppe klar benannt

  • Geschäftsmodell und Markt verständlich erläutert

  • Wettbewerb und Differenzierung erkennbar

  • Finanzielle Eckdaten realistisch dargestellt

  • Gründerpersönlichkeit und Motivation integriert

  • Perspektive / Zukunftsaussicht formuliert

  • Text klar, kompakt, maximal eine Seite

  • Stil sachlich, aber lebendig

Textfeld bei Bedarf

FAQ zur Executive Summary im Businessplan

Etwa ¾ bis eine Seite – rund 250–350 Wörter. Kürzer ist besser, solange nichts Wichtiges fehlt.

Am Schluss. Erst wenn Ihr Businessplan steht, wissen Sie, was Sie wirklich zusammenfassen wollen.

Nur, wenn sie das Verständnis erhöhen – z. B. Umsatztrend oder Zielgruppe. Ansonsten genügt klarer Text.

Ja, aber gewichten Sie unterschiedlich: Bei Banken eher Zahlen und Markt, beim Gründungszuschuss eher Motivation und Tragfähigkeit.

Beginnen Sie mit dem Kern Ihrer Idee. Ein starker, klarer Satz wirkt überzeugender als ein Allgemeinplatz.

Fazit

Die Executive Summary ist kein Pflichtdokument, sondern Ihr unternehmerisches Statement. Sie bündelt Fakten, Haltung und Ziel in wenigen Absätzen – und zeigt, dass Sie Ihr Konzept wirklich verstanden haben. Wer seinen Businessplan in einer Seite erklären kann, hat nicht nur geplant, sondern denkt bereits unternehmerisch.

Schreiben Sie Ihre Executive Summary zuletzt – und machen Sie sie zu Ihrer stärksten Seite.

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