
Geschäftsidee validieren
So testen Sie Ihr Konzept, bevor Sie gründen
Viele Gründer sind von ihrer Idee überzeugt – doch nicht jede Idee ist auch markttauglich. Bevor Sie Zeit, Geld und Energie investieren, lohnt es sich, das Konzept auf den Prüfstand zu stellen. Die sogenannte Validierung hilft dabei, herauszufinden, ob es einen echten Bedarf für Ihr Angebot gibt, wie groß die Zielgruppe ist und ob Menschen bereit sind, dafür zu zahlen. In diesem Beitrag stellen wir erprobte Methoden vor, mit denen Sie Ihre Geschäftsidee systematisch testen können.
1. Kundeninterviews und Online-Umfragen
Sprechen Sie mit Ihrer Zielgruppe. Führen Sie Interviews oder Umfragen durch – online oder offline. Fragen Sie: Welches Problem haben Sie? Wie lösen Sie es bisher? Würden Sie für meine Lösung bezahlen? Tools wie Google Forms oder SurveyMonkey machen die Auswertung einfach. Ziel ist es, echte Bedürfnisse zu erkennen – nicht nur höfliche Zustimmung.
2. Landingpage mit Call-to-Action
Erstellen Sie eine einfache Website, die Ihr Angebot beschreibt – und eine klare Handlungsaufforderung enthält: „Jetzt anmelden“, „Interesse vormerken“ oder „Produkt testen“. Beobachten Sie, wie viele Besucher reagieren. Mit Tools wie Mailchimp, Wix oder Leadpages lässt sich das auch ohne Programmierkenntnisse umsetzen.
3. MVP – Minimum Viable Product
Statt das komplette Produkt zu entwickeln, beginnen Sie mit einer abgespeckten Version, die den Kernnutzen vermittelt. Ein MVP (Minimum Viable Product) kann ein PDF-Leitfaden, ein Workshop oder ein einfacher Prototyp sein. Das Ziel: Frühzeitig Feedback bekommen und den Markt testen – mit möglichst wenig Aufwand.
4. Social-Media-Resonanz prüfen
Posten Sie Ihre Idee auf LinkedIn, Instagram oder Facebook. Fragen Sie gezielt nach Feedback. Erstellen Sie eine Umfrage oder laden Sie zu einem Testangebot ein. Die Reaktionen geben Hinweise darauf, wie interessant Ihr Angebot wirklich ist.
5. Testanzeigen schalten
Mit kleinen Budgets können Sie bei Google oder Meta Ads Testkampagnen starten – z. B. für Ihre Landingpage. So erhalten Sie echte Klickzahlen und ein Gefühl dafür, wie hoch das Interesse tatsächlich ist.
6. Konkurrenz beobachten
Gibt es Anbieter mit ähnlichen Ideen? Dann ist das kein Nachteil – im Gegenteil. Es zeigt, dass es einen Markt gibt. Schauen Sie, wie diese Anbieter wahrgenommen werden, was sie gut machen – und was Ihnen besser gelingen könnte.
7. Preisbereitschaft testen
Ein häufiger Fehler: Gründer fragen, ob jemand das Angebot „gut findet“. Wichtiger ist: Würde er oder sie dafür zahlen? Testen Sie verschiedene Preismodelle und beobachten Sie die Reaktionen. Frühzeitig über Preise zu sprechen, ist ein wichtiger Realitätscheck.
Praxisbeispiel
Ein Gründer wollte eine App zur digitalen Nachhilfe entwickeln. Statt gleich zu programmieren, schaltete er Facebook-Anzeigen für ein Angebot, das noch gar nicht existierte. Über 300 Klicks in einer Woche bestätigten das Interesse – und lieferten sogar erste E-Mail-Adressen. Das half ihm, die App später mit echten Nutzern weiterzuentwickeln.
Statistik
Laut einer Studie von CB Insights (2021) scheitern 35 % aller Start-ups, weil es keinen Markt für ihr Produkt gibt. (Quelle: CB Insights 2021)
Checkliste: Geschäftsidee validieren
- Habe ich echtes Feedback aus meiner Zielgruppe eingeholt?
- Habe ich ein MVP oder Testangebot ausprobiert?
- Gab es Reaktionen auf meine Landingpage oder Anzeigen?
- Habe ich über Preisbereitschaft gesprochen?
- Gibt es Konkurrenz – und wie positioniere ich mich dazu?
- Würde ich selbst dafür zahlen?
Fazit
Ideen testen spart nicht nur Geld, sondern bringt Klarheit. Nutzen Sie die vorgestellten Methoden, um herauszufinden, ob Ihr Konzept wirklich trägt – und machen Sie so den nächsten Schritt mit fundierter Sicherheit.
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