Welche Eigenschaften wirklich zählen (und welche überschätzt werden)
Typisch Gründer?
Mutig, risikofreudig, visionär – so stellen sich viele eine typische Gründerpersönlichkeit vor. Doch entspricht dieses Bild wirklich der Realität? Und was braucht es tatsächlich, um ein Unternehmen erfolgreich aufzubauen? In diesem Artikel räumen wir mit Mythen auf, zeigen, welche Eigenschaften wirklich zählen – und warum viele Menschen besser für die Selbstständigkeit geeignet sind, als sie denken.
1. Der Mythos vom geborenen Unternehmer
Viele glauben, Gründer müssten extrovertiert, dominant oder besonders kreativ sein. Tatsächlich zeigen Studien, dass es keine „Einheitsgröße“ für erfolgreiche Unternehmer gibt. Viel wichtiger als Persönlichkeitstypen sind Haltung, Lernbereitschaft und ein realistischer Umgang mit Herausforderungen.
2. Was wirklich zählt
- Eigenverantwortung: Die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen und dafür geradezustehen.
- Frustrationstoleranz: Nicht alles klappt sofort – Ausdauer ist entscheidend.
- Selbstreflexion: Die Fähigkeit, sich selbst kritisch zu hinterfragen und sich weiterzuentwickeln.
- Lernbereitschaft: Offenheit für Feedback, neue Tools, Methoden und Erfahrungen.
- Struktur und Organisation: Wer allein arbeitet, muss sich selbst führen können.
3. Eigenschaften, die oft überschätzt werden
- Risikofreude: Es geht nicht um blinden Mut, sondern um kalkuliertes Handeln.
- Perfektionismus: Wer immer alles zu 100 % perfekt machen will, kommt oft nicht ins Tun.
- Networking-Talent: Wichtiger als Small Talk ist echtes Interesse an Kooperationen.
4. Selbsttest: Bin ich ein Gründertyp?
Es gibt viele Wege in die Selbstständigkeit – entscheidend ist nicht, ob Sie schon alle Eigenschaften mitbringen, sondern ob Sie bereit sind, dazuzulernen. Fragen Sie sich:
- Kann ich mit Unsicherheit umgehen?
- Bin ich bereit, Verantwortung zu übernehmen?
- Habe ich Freude daran, eigene Ideen umzusetzen?
- Kann ich mich selbst strukturieren und motivieren?
Wenn Sie mehr als zwei dieser Fragen mit Ja beantworten, bringen Sie bereits wichtige Grundlagen mit.
Beispiel: Die stille Gründerin
Eine introvertierte Lektorin machte sich mit Anfang 40 selbstständig. Ihre Stärke: Genauigkeit, Einfühlungsvermögen und ein Gespür für Sprache. Trotz anfänglicher Zweifel baute sie sich einen treuen Kundenstamm auf – nicht durch Netzwerken auf Events, sondern durch Qualität, Verlässlichkeit und Empfehlungen. Ein Beispiel dafür, dass Erfolg viele Gesichter hat.
Checkliste: Habe ich Gründerpotenzial?
- Bin ich bereit, Verantwortung für meine Entscheidungen zu übernehmen?
- Kann ich mit Unsicherheit konstruktiv umgehen?
- Habe ich Freude daran, Probleme selbst zu lösen?
- Lerne ich gern Neues und bleibe offen für Veränderungen?
- Bin ich motiviert, auch bei Gegenwind dranzubleiben?
Fazit
Es gibt nicht den einen Gründertyp. Viel wichtiger als Persönlichkeit ist die Bereitschaft zu wachsen, dazuzulernen und Verantwortung zu übernehmen. Wenn Sie sich entwickeln wollen, stehen Ihre Chancen gut – egal, ob Sie laut oder leise, kreativ oder analytisch sind.