
Gründungszuschuss Antrag
Schritt für Schritt zum erfolgreichen Start
Der Antrag auf den Gründungszuschuss ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Viele Gründer sind unsicher: Welche Formulare brauche ich? Wo reiche ich die Unterlagen ein? Und wie vermeide ich Ablehnungen? Hier erhalten Sie eine praxisnahe Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihnen zeigt, wie Sie Ihren Antrag von der Vorbereitung bis zur Bewilligung erfolgreich durchlaufen.
Gesetzliche Grundlage des Gründungszuschusses
Die Basis für den Gründungszuschuss findet sich im Sozialgesetzbuch III (§ 93 SGB III). Hier ist festgelegt, dass Arbeitslose zur Förderung einer hauptberuflichen Selbstständigkeit Zuschüsse erhalten können. Die Entscheidung ist jedoch eine Ermessensleistung – es gibt also keinen automatischen Rechtsanspruch.
Das bedeutet: Auch wenn die formalen Voraussetzungen erfüllt sind, prüft die Agentur für Arbeit zusätzlich, ob die Gründung realistisch erscheint und ob die Selbstständigkeit langfristig Arbeitslosigkeit beendet.
1. Anspruch prüfen und frühzeitig Termin vereinbaren
Bevor Sie mit der Antragstellung beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die grundlegenden Voraussetzungen erfüllen: Anspruch von einem Tag und Restanspruch von mindestens 150 Tagen Arbeitslosengeld I, hauptberufliche Selbstständigkeit und ein tragfähiges Geschäftskonzept.
Tipp: Vereinbaren Sie möglichst früh einen Termin bei Ihrer Agentur für Arbeit, um die Fristen zu klären.
2. Formulare bei der Agentur für Arbeit anfordern
Die Agentur für Arbeit stellt Ihnen – nach einem überzeugenden Erstgespräch – die erforderlichen Antragsformulare zur Verfügung, in der Regel online.
Dazu gehören:
- Allgemeines Informationsschreiben zur Antragstellung
- Antrag auf Förderung einer Existenzgründung mit einem Gründungszuschuss (1. Phase)
- Musterschreiben zur Beantragung einer fachkundigen Stellungnahme
- Stellungnahme der fachkundigen Stelle zur Tragfähigkeit der Existenzgründung nach § 93 Abs. 2 Nr. 2 SGB III
- Auf Anfrage Unterlagen für die Freiwillige Weiterversicherung in der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung
3. Businessplan erstellen
Der Businessplan ist das Herzstück Ihres Gründungszuschuss – Antrags. Er sollte kurz zusammengefasst enthalten:
- Beschreibung der Geschäftsidee
- Persönliche Motivation
- Unternehmerische und fachliche Eignung
- Fokussierte Beschreibung der Zielgruppe
- Marktanalyse
- Wettbewerber
- Marketing- und Vertriebsstrategie
- Standort
- Chancen, Risiken
- Prognose
- und die Finanzplanung.
Ein gut ausgearbeiteter, schlüssiger Plan zeigt, dass Ihre Idee tragfähig, d.h dass Sie mit Ihrem Vorhaben Ihren Lebensunterhalt langfristig sichern können.
4. Fachkundige Stellungnahme einholen
Zusätzlich zum Businessplan verlangt die Agentur für Arbeit eine fachkundige Stellungnahme, die bestätigt, dass Ihr Vorhaben wirtschaftlich tragfähig ist.
Anerkannte Stellen sind z. B.:
- erfahrene Gründungsberater wie wendepunkt
- Industrie- und Handelskammern (IHK) für gewerbliche Gründungen
- Handwerkskammern (HWK)
- Banken
- Steuerberater
5. Unterlagen vollständig einreichen
Sammeln Sie alle Dokumente und geben Sie den Antrag vollständig bei der Agentur für Arbeit ab. Dazu gehören:
- Antragsformulare
- Businessplan
- Fachkundige Stellungnahme
- Lebenslauf
- Qualifikationsnachweise
- Gewerbeanmeldung oder Anmeldung beim Finanzamt
6. Entscheidung abwarten und Rückfragen klären
Die Bearbeitung dauert in der Regel einige Wochen. Es kann sein, dass die Agentur Rückfragen stellt oder zusätzliche Unterlagen verlangt. Bleiben Sie erreichbar und reagieren Sie schnell – das erhöht die Chancen auf eine zügige Bewilligung.
Checkliste: Antrag Schritt für Schritt
- Gespräch mit der Agentur für Arbeit geführt
- Fachkundige Stelle kontaktiert und Rat eingeholt
- Businessplan inkl. Finanzplanung erstellt
- Zusätzliche Unterlagen (z.B. Lebenslauf und Zeugnisse) aufbereitet
- Antragsformulare vollständig ausgefüllt
- Fachkundige Stellungnahme eingeholt
- Zum richtigen Zeitpunkt Anmeldung beim Finanzamt oder Gewerbeamt
- Alle Unterlagen fristgerecht und vollständig eingereicht
Fazit: Vorbereitung ist der Schlüssel
Der Antrag auf Gründungszuschuss ist kein Hexenwerk – solange Sie rechtzeitig planen, sorgfältig arbeiten und alle Unterlagen vollständig einreichen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Geschäftsidee strukturiert darzustellen und professionelle Unterstützung einzuholen. So erhöhen Sie die Chancen auf eine Bewilligung deutlich.
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