Zielgruppen realistisch definieren

 

Wunschkunde vs. Realität

Wunschkunde vs. Realität – diese Spannung erleben viele Gründer bereits vor dem Start. Denn während Marketingratgeber oft zur klaren Definition von Idealpersonen raten, zeigt sich in der Praxis: Kunden sind oft vielfältiger, weniger planbar – aber nicht weniger greifbar. Erfahren Sie, wie viel Zielgruppen-Klarheit wirklich nötig ist, wo Wunsch und Wirklichkeit auseinanderdriften – und wie Sie mit beiden Seiten souverän umgehen.

1. Was ist ein Wunschkunde – und wo liegt die Gefahr?

Ein Wunschkunde ist ein idealtypischer Vertreter Ihrer Zielgruppe – klar beschrieben, motivierend, greifbar. Er hilft beim Fokussieren und beim Aufbau Ihrer Marke. Doch Vorsicht: Wer sich zu sehr auf das Idealbild fixiert, übersieht echte Chancen, die nicht ins Wunschschema passen. Ergebnis: Frust, wenn die Realität anders aussieht, als geplant.

2. Warum Realität oft bunter ist – und das gut so ist

Gerade in der Anfangsphase zeigen sich Zielgruppen oft vielfältiger als gedacht: Kunden, die jünger oder älter sind, andere Werte mitbringen oder andere Probleme haben. Das ist kein Fehler, sondern eine Chance. Wer offen bleibt und genau hinsieht, erkennt Muster, mit denen sich das Angebot weiterentwickeln lässt.

3. Zielgruppen realistisch analysieren – statt nur zu wünschen

Nutzen Sie reale Daten, Gespräche, Beobachtungen. Fragen Sie:

  • Wer hat tatsächlich gekauft oder nachgefragt?
  • Welche Probleme tauchen immer wieder auf?
  • Was schätzen Kunden konkret an meinem Angebot?

So entsteht ein realistisches Bild Ihrer aktiven Zielgruppe – nicht nur auf dem Papier, sondern in der echten Welt.

Praxisbeispiel: Vom Idealbild zur Realität

Ein Gründer wollte ausschließlich digitale Nomaden mit Coaching begleiten – jung, flexibel, technikaffin. Doch gebucht wurde er vor allem von Selbstständigen über 40, die Klarheit im Business suchten. Statt frustriert zu sein, passte er seine Ansprache an – und entwickelte ein neues Angebot, das genau zu dieser Zielgruppe passte.


Checkliste: Wunschkunde vs. Realität

  • Habe ich mein Wunschkundenprofil definiert – und bin ich bereit, es flexibel zu sehen?
  • Welche echten Kunden (z. B. aus Testläufen) weichen vom Idealbild ab – und warum?
  • Habe ich aus realen Kundenerfahrungen gelernt?
  • Bin ich offen für Zielgruppen, die ich nicht von Anfang an im Blick hatte?
  • Passe ich meine Angebote aktiv an das, was tatsächlich gefragt ist?

Fazit

Wunschkundenprofile sind nützlich – aber nur dann, wenn sie nicht zur Denkfalle werden. Wer seine Zielgruppe realistisch beobachtet, flexibel bleibt und aus echten Erfahrungen lernt, baut ein Angebot auf, das trägt – und tatsächlich gebucht wird.